Oftmals aufgebaut auf den Weisheiten aus „Ein Kurs in Wundern“ und den Lehren des Kundalini Yoga ist „Du bist dein Guru“ nach „Das Universum steht hinter dir“ und „Super Attractor“ das dritte Buch, das ich im letzten Jahr von Gabrielle Bernstein gelesen habe. Aufgeteilt in 108 Hilfen für ein wunderbares Leben soll das kleine Taschenbuch als inspirierende Anleitung für jene gelten, die nicht stundenlang auf dem Meditationskissen nach Erleuchtung, sondern schnelle und einfache Lösungen für alltägliche Probleme suchen.
Warum 108?
Die Zahl 108, die Bernstein für ihre helfenden Botschaften gewählt hat, ist eine mythische Zahl mit besonderer Bedeutung in Hinduismus und Buddhismus. So hat eine Mala zur Japa Meditation 108 Perlen, hinduistische Gottheiten haben 108 Namen und Shiva tanzt als Nataraja seinen kosmischen Tanz mit 108 verschiedenen Tanzschritten.
Die Themen in „Du bist dein Guru“ sind mannigfaltig und reichen von Angst über Mitgefühl bis hin zu Geld und Erfolg. Bernsteins Idee, Menschen durch einfache Tipps ihre eigene Kraft zu zeigen, gefällt mir direkt, obwohl ich bereits zu Beginn einige Schwierigkeiten beim Lesen habe. Die 108 Botschaften sind weder thematisch geordnet noch irgendwie zusammenhängend. Entsprechend macht es wenig Sinn, das Buch in einem Stück zu lesen. Als Nachschlagewerk nutzt es erst, nachdem alle Techniken einmal durchgearbeitet und markiert sind, sodass ich mir eine tägliche Ration von zwei bis fünf kurzen Kapiteln vornehme.
Für wen eignet sich das Buch?
Wie vermutet ist mir das Buch nach dem Lesen zu einer praktischen Sammlung an Techniken geworden, die zu den verschiedensten Lebenslagen passen. Insgesamt betrachtet ist „Du bist dein Guru“ jedoch sicher nicht mein Lieblingsbuch von Gabrielle Bernstein. Da die Methoden auf 1-2 Taschenbuchseiten nicht in der Tiefe erklärt werden können, ist es eher etwas für jene, die sich bereits mit den verschiedensten Themen aus dem Bereich Yoga und Spiritualität auseinandergesetzt haben und neue Impulse suchen. Für thematische Neueinsteiger könnte es dann interessant sein, wenn sie bereit sind sich im Anschluss tiefer in die Themen hineinzuarbeiten, die ihnen gefallen oder weitergeholfen haben. Angesichts dieser kleinen Kritikpunkte würde ich „Du bist dein Guru“ daher mit den entsprechenden Einschränkungen weiterempfehlen.