Sagen wir wie es ist: Ich hatte meine Bedenken.
Als mir „It’s all good“ von Lars Amend zum ersten Mal in einer großen Buchhandlung ins Auge fiel, kamen Vorurteile in mir auf. Prominent platziert und hoch gestapelt, dominierte der Titel die Auslage in der Abteilung für persönliche Weiterentwicklung. Es war mir einfach zu viel.
Ein paar Wochen später begegnete mir das Buch ein zweites Mal. In einer meiner liebsten inhabergeführten Buchhandlungen tauchte es ganz unscheinbar zwischen einer Reihe anderer Werke auf und weckte, aufgewertet durch die neue Umgebung, mein Interesse. Kurz darauf lag das Buch dann doch bei mir zu Hause und noch immer etwas skeptisch, nahm ich es an diesem Wochenende zur Hand.
Um es kurz zu sagen: Ich wurde mehr als überrascht. Auf dem sonnigen Balkon sitzend flog ich von Seite zu Seite und merkte kaum, wie der Tag seinen Lauf nahm. Schon nach den ersten Kapiteln schien ich befreit von meinen Vorurteilen. Amend beweist sich als geschickter Erzähler und meistert den Balanceakt zwischen Beobachter- und Ratgeber-Perspektive mit Bravur. Trotz des lauten Titels wird er niemals belehrend und findet mit wunderbarer Leichtigkeit an jeder Stelle die passende Geschichte, um seine Annahmen zu verdeutlichen.
Durch Zufall, habe ich mit „It’s all good“ genau den richtigen Begleiter für ein ruhiges Wochenende gefunden. Ein Buch, das sich in einfachen Worten, aber ohne dabei trivial zu werden, den zentralen Themen persönlicher Weiterentwicklung widmet und mich mehr als einmal zum Schmunzeln oder Nachdenken gebracht hat. Eine Empfehlung.